Romanischer Bau

Der Wiener Stephansdom wurde in verschiedenen Bauphasen errichtet. Er hat keine einheitliche Gestalt, sondern hat Bauteile aus allen mittelalterlichen Stilepochen.

 

 

Das romanische Westwerk wird gebildet aus den beiden „Heidentürmen“ (der volkstümliche Name bezieht sich auf das hohe Alter der beiden Türme, die man in vorchristliche Zeit, als den Wiener Raum zwei Riesen beherrscht haben sollen, datierte). Dazwischen befindet sich das romanische Trichterportal mit einer spitzbogig abgeschlossenen Vorhalle.

Riesentor

Das Westportal des Stephansdomes ist am Übergang von Spätromanik zu Gotik entstanden. Der Portalvorbau ist nach außen fast ungegliedert, in unregelmäßig angeordneten Nischen sind einzelne Skulpturen aufgestellt (ein Richter, ein Greif, Löwen, der Kampf von Samson mit dem Löwen). Der spitzbogige Eingang führt in die rundbogige Vorhalle des Trichterportals mit “normannischer” Bauplastik. Kaiser Friedrich II., selbst halb normannischer Herkunft, versuchte diesen von geometrischem Dekor geprägten Stil als “Reichsstil” seines Herrschaftsbereiches (Süditalien und Deutschland) zu etablieren. Zentren dieses Stiles in Mitteleuropa waren Bamberg, Regensburg und Niederösterreich bis Südmähren und Westungarn.
Die geometrischen Muster überziehen alle Architekturteile der Vorhalle in verschiedensten Variationen. Die Kapitellzone bilden Friese von unterschiedlichsten symbolischen Darstellungen. Im Zentrum der Portalanlage steht das Tympanon, in dem Christus als Weltenrichter auf dem Regenbogen thront, von zwei Engeln in der Mandorla gehalten.
Bei Untersuchungen 1996/97 konnten Reste von 7 verschiedenen Farbschichten freigelegt werden. Das Riesentor war bis ins 18. Jahrhundert bunt, teilweise in für unseren Geschmack grellen Farben bemalt, erst 1792, bei einer umfassenden Umgestaltung des Stephansplatzes wurden sie entfernt und die Steinoberfläche freigelegt.

 

Bauaufnahme Schmidt