Wiederaufbau
Die ersten Restaurierungsarbeiten erfolgten nach dem schweren Erdbeben von 1590. Die Kriegsschäden nach der Türkenbelagerung 1683 erforderten umfangreiche Arbeiten, die man auch zur Demonstration der Widerstandskraft nutzte, indem man Kanonenkugeln mit Jahreszahl im Mauerwerk präsentierte.
Zeitschäden und die Bombardierung 1805 und 1809 erforderten systematische Untersuchungen und Restaurierungsarbeiten. Es wurde wieder eine Dombauhütte eingerichtet: Die wichtigsten Arbeiten betrafen naturgemäß den hohen Südturm, der 1842 von Paul Sprenger und ab 1860 von Leopold Ernst und Friedrich von Schmidt restauriert wurde.
Die Periode Schmidts ist auch von Ergänzungen nicht ausgeführter Teile nach dem Vorbild vorhandener Teile geprägt, etwa an der Ergänzung der Langhausgiebel. Seine Pläne, den Nordturm auszubauen und das Riesentor in rein romanischer Form zu rekonstruieren (die es nie gehabt hatte) wurden aber nicht ausgeführt.
Die Dombauhütte kümmerte sich bis 1945 um die ständige Erhaltung des Domes. Der katastrophale Brand in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges zerstörte nicht nur das Dach und den mittelalterlichen Lärchenholzdachstuhl, sondern auch die Orgel und die angrenzenden Gewölbe, mehrere Gewölbe des Chores und das spätgotische Chorgestühl samt Hof- und Sängeremporen, und beschädigte den Südturm schwer. Der Wiederaufbau nach dem Krieg dauerte bis in die 70er Jahre, und auch heute noch werden Schäden, die im 2. Weltkrieg entstanden sind, behoben.