Projektpartner Wien

Dombausekretariat St. Stephan, Stephansplatz 3, A-1010 Wien
tel +43 (0)1 51552 3714
Dombaumeister DI Wolfgang ZEHETNER

Team Wien:

Projektleitung: DI Peter EBENHÖH
Kunsthistorische Betreuung: Mag. Franz Zehetner
Kartierung/Geologie: DI Günther Fleischer
Fachkonsulenten: ArGe Projekte - DI Dr.techn. Andreas Voigt, DI Dr.techn. HansPeter Walchhofer, Elmar Schmidinger
IT Consulting: Elmar Schmidinger
Projektvorbereitung, CAD-Modell: Liedl&Gronemann DI Thomas Liedl
EU-Projektberatung: EU-Unternehmensberatung Mag Klaus BEHRBOHM
Projekt-Co-Evaluierung: ZSI - Zentrum für soziale Innovation, Mag. Jutta HÖLLRIEGL
EDV-Beratung: TU-Wien, EDV-Labor IfOR: Gerd Steiner


Projektschwerpunkte Wien: digitale Schadenskartierung, Wissensdatenbank, CAD-Visualisierungsmodell

Projekt-Infomappe zum Download (pdf 1,2MB)

Ausgehend vom Impulsprojekt "Virtual Stone" wurde in Wien der Grundstein für die gegenständliche Projektentwicklung gelegt, deren Durchführung aus Gründen der vorhandenen Ressourcen einen weitaus pragmatischeren Ansatz zur Umsetzung eines intelligenten Domerhaltungswerkeuges gefunden hat:

· 1999 Impulsprojekt "VirtualStone"
· Februar 2000: EU Antrag im Programm "City of Tommorow and Cultural Heritage"
· April 2000: EU Antrag im Programm "IST - Multimedia Content and Tools"
· Mai 2000: EU Antrag im Programm "Culture 2000"
· Juni 2000: Presseinformation über VirtualStone
· Oktober 2000: EU-Förderzusage und Projektstart

Die intensiven Diskussionen und Recherchen um die bewußt hochgesteckte, zukunftsorientierte Vision, von einem 3D-CAD-Modell ausgehend die gesamte 3-dimensionale Objektstruktur bis zum einzelnen, virtuellen Stein herunterzubrechen und dieses enorm aufwendige Gebilde mittels geeigneter Technologie verwaltbar und recherchierbar zu machen, haben ihre konstruktiven und produktiven Ergänzungen in intensiven internen Diskussionsprozessen sowie in den Ansätzen der Projektpartner in Regensburg und Urbino gefunden. So entwickelte sich im Spannungsfeld der gemeinsamen Projektarbeit zwischen visionären Zielen und pragmatischen, in Tests erarbeiteten Fakten ein schlüssiges Konzept, das einerseits eine Umsetzung mit bereits heute verfügbaren Mitteln und Ressourcen erlaubt, andererseits die Tür zur Technologie der Zukunft offenhält und damit eine Einladung für fortführende Forschungsprojekte darstellt.

Die Wiener Dombauhütte als wissenschaftliche Nutzerin des Projektes Cathedral.IT
Die Einrichtung der Dombauhütten blickt auf eine lange geschichtliche Tradition zurück. Die ersten Dombauhütten entstanden bereits im Mittelalter bei der Errichtung der großen Dome. Traditionell setzen sich die Dombauhütten aus Steinmetzen, Bildhauern und Baukünstlern zusammen, hier wurde unter der Leitung eines Dombaumeisters am Bauwerk gearbeitet und dabei traditionelle Handwerkskunst von einer Generation an die nächste weitergegeben.
Der Betrieb der Wiener Dombauhütte zu St.Stephan funktioniert auch heute noch nach ähnlichen Prinzipien: Es handelt sich um einen nicht auf Gewinn ausgerichteten Betrieb, der seine Arbeit ausschließlich der Erhaltung des Domes widmet. Der Betrieb ist direkt am Dom angesiedelt, die Mitarbeiter sind fix angestellte, vorwiegend speziell geschulte Steinmetze und Bildhauer, die auch heute noch in der traditionellen Handwerkstechnik diverse Bauteile wie Krabben und Kreuzblumen genau nach den baufälligen oder bereits zerstörten Vorbildern aus Stein meißeln oder ergänzen und am Dom versetzen.
Da in Wien die Domerhaltung zu großen Teilen aus Spenden finanziert wird und auch allgemein die Bereitschaft der Öffentlichkeit, für historische Bauten Finanzmittel aufzubringen, stets hoch respektiert werden muß, ist es für die Dombauhütte St.Stephan von großer Bedeutung, in der Eigenleistung auf ein Maximum an Wirtschaftlichkeit zu achten, auch wenn der Betrieb ohne wirtschaftliche Eigeninteressen operiert. Die Verantwortung dafür, sowie die Planung und Koordination der Arbeiten wird von Dombaumeister Architekt Wolfgang Zehetner getragen, ihm untersteht auch das der Dombauhütte zugehörige Dombausekretariat zur Verwaltung der Ressourcen.
Naturgemäß hat sich heute der Schwerpunkt der Arbeiten auf die Restaurierung und Erhaltung der historischen Bausubstanz verlagert, verbunden mit der Notwendigkeit, die Erfassung des Bestandes sowie der getätigten Maßnahmen zur Bestandserhaltung nachvollziehbar zu dokumentieren.
Auf Grund der dadurch ständig steigenden Datenmengen, steigender wissenschaftlicher Anforderungen an die Dokumentation sowie wirtschaftlicher und logistischer Anforderungen an die Restaurierungsmaßnahmen ergab sich die Notwendigkeit, nach Wegen zu suchen, diese Maßnahmen mit IT-Unterstützung durchzuführen.
Mit dem vorliegenden Projekt konnte nun ein konzentriertes Forschungsprogramm gestartet werden, das in internationaler Kooperation das Ziel, von der Schadensbehebung zur Schadensprävention zu gelangen, in absehbare Nähe rückt. Mit Hilfe des Projektes Cathedral.IT, das auch von der Stadt Wien mitgefördert wird, soll der Wiener Dombauhütte ein zukunftsweisendes Werkzeug gegeben werden, das die wissenschaftliche Erfassung und nachhaltige Nutzung wertvoller und oft unwiederbringlicher bauhistorischer und bautechnischer Daten, deren Verknüpfung mit bestehenden Archivdaten sowie die Auswertung dieser Daten als Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ermöglicht.